Bürger Bewegung Hohenems

Senioren - Familie

Altern - zwischen Angst und Schönfärberei
Altern - das ist ein Prozess, der mit der Geburt beginnt.
Das "Alter" dagegen wird gemeinhin als abgeschlossener, abschließender Lebensabschnitt gesehen, dessen Beginn meist mit dem Ende des Erwerbslebens gleichgesetzt wird. Die Einteilung des Lebens wird in unserer Gesellschaftsformation den Zyklen des Arbeitslebens untergeordnet: "Jugend" steht für die Zeit der Ausbildung für den Arbeitsprozess, "Reife" für die Ausübung einer aktiven Rolle darin, "Alter" für die Zeit danach. Dieser dritte Abschnitt des Lebens wird nun immer länger. Das hängt einerseits mit der steigenden Lebenserwartung zusammen, andererseits mit der gewollten oder ungewollten Verkürzung des Arbeitsabschnittes.

Das "Projekt Mensch" (Erwin Ringel) war ursprünglich für einen viel kürzeren Zeitraum angelegt. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag in der Antike bei 20 - 25  Jahren. Durch Fortschritte in Hygiene, Seuchenbekämpfung und allgemeiner Lebensbedingungen wie Wohnen, Ernährung und Einkommen stieg sie bis zu Beginn unseres Jahrhunderts auf knapp über 50 Jahre. Die neusten Forschungen gehen von der genetischen Möglichkeit aus, dass menschliche Leben etwa zehnmal so lang sein könnte, wie es bis zum Eintritt der Geschlechtsreife benötigt, derzeit also etwa 140-150 Jahre.

In Österreich liegt die durchschnittliche Lebenserwartung derzeit bei knapp 73 Jahren (Männer) und etwas über 79 Jahren (Frauen). Der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung, der ja nicht nur mit der steigenden Lebenserwartung zusammenhängt, sondern ebenso mit der in den Industriestaaten sinkenden Geburtenrate, steigt stark. Es gilt die Regel: je Älter die Gruppe, desto stärker der Anstieg ihres Anteils an der Gesamtbevölkerung.

Familie

Die Familie nimmt in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert ein. Familie bietet Sicherheit und Geborgenheit, Familie bedeutet Rückhalt und Zusammenhalt. Familie zählt trotz starker Veränderungen mehr denn je zu den zentralen Lebenswünschen von Menschen. Es ist uns deshalb äußerst wichtig, besonders junge Menschen zu unterstützen, damit sie ihre Vorstellungen von Familienleben verwirklichen können. Die Familie ist die Grundlage für das Zusammenleben der Generationen. In der Familie wird dauerhaft Verantwortung übernommen, hier wird Partnerschaft und Solidarität gelebt. Familien übernehmen in unserer Gesellschaft wichtige und unverzichtbare Aufgaben, ohne die unsere Gemeinschaft nicht funktionieren würde.

Tagesmütter, Kinderbetreuungseinrichtungen, Spielgruppen, Kindergärten und Schülerbetreuung sind Formen, die bei uns in Hohenems bewährt haben bzw. ausgebaut werden müssen/sollen.
Flexiblere Handhabung der Öffnungszeiten, Erweiterung des Angebotes durch die Stadt sowie über die Gemeindegrenzen hinaus funktionierende Modelle der Kinder- und Schülerbetreuung verbessern und ergänzen sind ein erklärtes Ziel.

Senioren

Der Lebensabschnitt des Älterwerdens hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend geändert. Das tatsächliche Lebensalter stimmt heutzutage immer weniger mit dem subjektiven Empfinden und dem "gefühlten Lebensalter" überein. Viele unserer Senioren sind aktiv und mobil, dementsprechend hat sich auch ihr Bedürfnisprofil geändert. Mit dem Pensionseintritt beginnt für viele Menschen ein neuer, jedoch ebenso aktiver Lebensabschnitt. Demgegenüber gibt es jedoch auch ältere Menschen, die Unterstützung oder Betreuung und Pflege brauchen. Menschen brauchen Menschen um sich, damit es ihnen gut geht. In unserer schnelllebigen Zeit leiden insbesondere ältere Menschen immer Äfter unter Einsamkeit und Isolation. Wir müssen für beide Gruppen " für die Aktiven ebenso wie für diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind " entsprechende Angebote
schaffen.

Und eines trifft auf all unsere Senioren zu: Sie haben viel aufgebaut, sie leisten viel für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und gewähren uns wichtige, unverzichtbare Leistungen wie etwa große Erfahrungswerte, aktive Mitarbeit in Vereinen, Nachbarschaftshilfe oder wichtige Großelterndienste. Wir setzen viel daran, dass ältere Menschen möglichst lange und unabhängig zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld leben und am familiären, sozialen, politischen sowie kulturellen Angebot teilhaben können.

Zu unseren konkreten Vorhaben gehören:

-     Aufbau eines Seniorenbeirates zu den Themen: Erhebung der
Bedürfnisse älterer Menschen, Entwicklung von Vorgaben für eine moderne Seniorenpolitik, Weiterentwicklung von Betreuungsmodellen für ältere Menschen,
Wohngemeinschaften Jung und Alt, Weiterentwicklung entlastender Maßnahmen
und Angebote für pflegende Angehörige.
-     Die Förderung der Initiative "Alt. Jung. Sein " Lebensqualität im Alter"; im Mittelpunkt stehen Gedächtnistraining,
      Bewegung und Selbständigkeit im Alter.
-     Der weitere Ausbau des ambulanten, teilstationören und stationären Angebotes für ältere, pflegebedürftige
      Menschen.
-     Förderung des ehrenamtlichen Engagements: z. B. "Von Senioren - für Senioren"
-     Barrierefreies Bauen für Senioren.